Saint Lucia Der Petit Piton

Schnorchelspass, ein abenteuerlicher Aufstieg und ein dreister kleiner Lügner

Land

St. Lucia

Datum

Freitag, 17. Mai 2024

Geo

Latitude 13.84901° N
Longitude 61.06306° W

Zum zweiten Mal machen wir Halt auf St.Lucia, diesmal mit einem ganz bestimmten Ziel: wir wollen den Petit Piton besteigen. Letztes Mal war das leider nicht möglich, da ich zwischen durch gerne meine Hand an Metallgittern aufspiesse (ihr erinnert euch vielleicht an meine Erfahrung im Krankenhaus in Bequia…) Nun denn, möge die Mission dieses Mal gelingen!!

Neuer Tag - neues Glück!

Die Überfahrt von Martinique verläuft super smooth, wir sind schnell am Wind und so erreichen wir auch bald die Rodney Bay. Es ist schon später Nachmittag und wir entscheiden uns, für die Nacht hier zu bleiben. Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zu den zwei Pitons, zwei nicht mehr aktive Vulkane, deren Fuss direkt im Meer mündet. Ziemlich spektakulär das Ganze. Vorher machen wir aber einen Stopp bei einem gesunkenen Frachter, den wollen wir nämlich beschnorcheln 🤿 Da er in 20m Tiefe liegt, müssen wir uns allerdings ganz schön anstrengen, um etwas von ihm sehen zu können. Das Riff nebenan ist aber auch super schön und so verbringen wir ein paar nette Stunden hier im Wasser.

Mal die Vibez auschecken

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Schon bevor wir die Pitons erreichen, werden wir von verschiedenen Jungs auf Schnellbooten abgefangen. Die Boatboys. Das ist hier so üblich, sie bieten einem Hilfe an beim Festmachen an der Boje und verlangen dann Geld dafür. Sie abzuwimmeln und dabei freundlich zu bleiben ist oft nicht einfach. Trotz dankbarem Ablehnen unsererseits Hilft uns einer der Jungs und bietet uns gleich seine Dienste als Tourguide an. Um den Petit Piton zu besteigen, muss man sich einen Guide nehmen, ansonsten darf man nicht hoch. So lassen wir uns auf ein Gespräch mit ihm ein. Der Preis den er uns anbietet ist jedoch lächerlich, er will sage und schreibe 150 USD pro Person haben. Wir müssen lachen und er selber auch. Wir machen ihm klar, dass wir keine reichen Chartersegler sind, jedoch gerne die Wanderung unternehmen würden. Offen und ehrlich kommunizieren wir ihm den Betrag, den wir bereit sind auszugeben, und falls er das nicht annehmen kann, würden wir die Wanderung halt bleiben lassen. Nach langem hin und her lenkt er dann doch ein, uns für total 250 ECD, also ca 15 USD pro Person mit zu nehmen. Faktor 10 Freunde. So werden die Preise hier angesetzt, und die Chartertouris machen das mit. Nun ja, wir freuen uns auf die Wanderung!

Segelspass mit David und Gabriel.
Segelspass mit David und Gabriel.
Anfahrt auf die Pitons.
Anfahrt auf die Pitons.

Morgens um 7 werden wir abgeholt, der kleine Bruder des Typs von gestern soll unser Guide sein. Seinen Namen habe ich leider vergessen, aber nennen wir ihn „RudeBoy“ - denn viel mehr als das ist er nicht. Er ist nicht sehr gesprächig und sichtlich unmotiviert, mit uns da hoch zu latschen. Uns ist das natürlich recht egal, denn wir haben so was von Bock drauf 😉

Der Weg ist schmal und steil und führt über Felsen und Wurzeln. Nach ca 1.5h führt RudeBoy uns zu einem Aussichtspunkt. „That‘s it“ sagt er, „wir sind oben“. Wir schauen erst mal, essen unser Sandwich und finden die Sache dann doch komisch. Wir sagen ihm, wir würden gerne ganz nach oben laufen. Thierry zeigt ihm Bilder von unseren Freunden auf dem Gipfel. Es gebe keinen Weg, behauptet RudeBoy, er sei noch nie weiter als bis hier gekommen. Und er habe Höhenangst. „Dann bist du im falschen Business Bro“, ist Davids Kommentar dazu. Wir bieten ihm an, hier zu warten, während wir alleine weitergehen. Das will er dann auch nicht, aber lässt Thierry vorausgehen, da er ja „den Weg nicht kennt“…

Wandern für Fortgeschrittene

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Der Weg verändert sich und wir müssen Stellenweise 3-4m Felswände an einem Seil hochkraxeln. Höchst interessant 😂 Oben angekommen bietet sich uns ein spektakulärer Ausblick auf die Insel, das Meer und den Grand Piton. Wir verweilen einen Moment und freuen uns über den gelungenen Aufstieg. Nun müssen wir nur noch den Abstieg hinter uns bringen 😅 Die Felspassagen fordern stellenweise ein wenig Mut, aber unser Teamspirit ist grandios und so schaffen wir es alle gesund und munter nach unten. Wieder am Wasser angekommen, warten wir unter einem Mangobaum auf RudeBoy‘s Bruder, der uns zurück auf die Cervino bringen soll. RudeBoy selber sitzt derweil mitten im Mangobaum und pflückt Mangos. Wie war das nochmal mit der Höhenangst….?!

Ausblick von der Mitte des Aufstiegs. Cervino in der Bucht.
Ausblick von der Mitte des Aufstiegs. Cervino in der Bucht.
Abenteuerliche Aufstiege...
Abenteuerliche Aufstiege...
Ausblick von oben auf den Gros Piton.
Ausblick von oben auf den Gros Piton.
Captain und Capitana.
Captain und Capitana.
Cervino Crew auf dem Gipfel!
Cervino Crew auf dem Gipfel!
Am Fusse des Vulkans.
Am Fusse des Vulkans.

Nach einer Weile werden wir abgeholt, und als es ums Bezahlen geht, sagt Thierry herausfordernd: „Ich bezahle dir 50ECD weniger als abgemacht, schliesslich musste ich ja die zweite Hälfte der Tour selber führen. Dein Bruder war ja noch nie oben.“ - „Noch nie oben? So ein Schwachsinn! Er war schon hundert Mal oben!“, lautet die Antwort und RudeBoy sieht plötzlich etwas alt aus. Thierry macht ihm ziemlich deutlich klar, dass er es nicht mag, wenn man ihm ins Gesicht lügt. Der Junge zeigt sich trotzig und schaut weg, sein Bruder entschuldigt sich für ihn. Das könnte zu Hause noch ein böses Nachspiel geben…

Auch die zweite Chance ist vergeben

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Schon bei unserem ersten Besuch auf dieser Insel haben wir uns nicht sehr wohl gefühlt. Uns fehlt der entspannte, freundschaftliche Vibe. Wir fühlen uns nicht willkommen, sondern eher wie wandelnde Geldautomaten. Jeder Preis, der für was auch immer genannt wird, ist zu hoch. Und zwar nicht nur ein Bisschen. Und dieses Erlebnis hat den ersten Eindruck nur bestätigt. Schade St.Lucia, du bist zwar schön, aber deine Vibes gefallen uns nicht. Ich glaube nicht, dass wir ein drittes Mal hier anhalten.

Nun heisst es: nix wie weg hier. St. Vincent und die Grenadinen rufen 🤩 Lange haben wir uns darauf gefreut, hier her zurück zu kehren.

Ob wir bei der Dorfparty hart abdänzen, welche mysteriöse CharterCrew wir antreffen und ob fliegende Fische kitesurfen können?

Denkt mal drüber nach…

 
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Martinique: Die andere Seite der Insel

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