Montenegro Eine unerwartete Schönheit
Auf der Überfahrt von Kroatien nach Griechenland machen wir einen Stopp in Montenegro.
Montenegro. Niemals hätte ich gedacht, dass wir bald mal hier hin reisen. Aber ihr wisst ja, das Leben schreibt die besten Geschichten 😉 Der Grund unseres Besuchs hier ist recht einfach: der Wind. Passt grad nicht so um nach Griechenland zu kommen, deshalb warten wir noch ein paar Tage ab und haben uns gedacht, Montenegro könnte spannend sein. Wir waren beide noch nie in diesem Land, und die Bucht von Kotor wird in der Seglerwelt reichlich gelobt. Na dann schauen wir uns das wohl mal an! 😀
Zwischen dicken Superyachten
Wie in jedem anderen Land, müssen wir nach unserer Einreise direkt zum Zoll. Ja, auch im EU-Raum, denn Schengen gilt zwar für uns als Personen, nicht aber für unser Schiff. Da Montenegro aber auch gar nicht Mitglied der EU ist, müssen wir so oder so dahin. Die für uns mit am wenigsten Aufwand verbundene Zollstelle ist in Tivat, unweit der Kroatischen Grenze. Die Formalitäten laufen wir immer recht Emotionslos ab, und wenige Stunden später liegen wir schön festgemacht und einklariert in Porto Montenegro. Huch, das ist ja mal so gar nicht unsere Welt! 😬 So ungefähr alles hier ist Fake. Es ist wirklich skurril, sogar ein "Dorf" wurde extra im Hafen gebaut. Das Clientèle ist natürlich auch dementsprechend... Naja, für eine Nacht können wir uns das schon mal geben, das Schiff von Salzwasser des letzten Monats befreien, und Frischwasser auftanken. Abends nehmen wir ein Apéro im Cockpit und können von hier aus wunderbar das bunte Treiben an der Hafenpromenade beobachten.
Am nächsten Tag suchen wir schnell das Weite - und zwar nach Kotor, einer Perle zu hinterst in der einzigartigen Bucht von Kotor. Berge mit einer Höhe bis 1800m ragen hier am Meeresufer empor und bieten somit einen einzigartigen Anblick. Nicht nur die Szenerie ist atemberaubend, auch die Altstadt hat ihren Charme und lockt mit Livemusik an jeder Ecke 😍 Es ist ja auch Nationalfeiertag! 🥳 Und heute haben wir uns endlich mal wieder unserem Heckträger gewidmet: Wir haben nämlich eine links-rechts Bewegung des Aufbaus bei Wellengang beobachtet, was uns gar nicht gefällt 😬 Da muss eine Querstrebe rein! Da wir vom Preisvorschlag des Schweissers in Kroatien fast ins Koma gefallen sind, haben wir entschieden, das selbst in die Hand zu nehmen. Jetzt wird zwar nichts verschweisst, aber dafür schön verschraubt und kann auch wieder weg, wenn das eines Tages nötig ist. Mit dem Ergebnis sind wir mega zufrieden, mal schauen wie sich der Heckträger nun bei Wellengang verhält.
Ein Abstecher ins Inland
Zum ersten Mal seit wir unterwegs sind haben wir ein paar Tage für uns, die wir nach unserem Belieben gestalten können. Es zieht uns ins Inland, denn Meer haben wir ja sowieso ständig. Deswegen haben wir uns ein Töffli gemietet und sind bisschen rumgecruist - eine gute Lösung, denn bei dieser Hitze ist unsere Wanderlust sehr bescheiden 😂😅 Die Landschaft ist mega abwechslungsreich, ein Highlight ist definitiv ein See, der sich flussartig ins Hinterland schlängelt 🐍 Auf der Spitze des Mount Lovćen besuchen wir das Mausoleum von Irgend Jemandski (😂) mit perfekter Stimmung und fast keinen Leuten… Interessant sind auch die vielen Überbleibsel aus Kriesgszeiten, welche das Land und wohl auch die Menschen stark prägen. Zum Abschluss essen wir mal Fleisch (tun wir ja eher selten) in einem Restaurant mit cooler Aussicht ⛰ Jetzt sind wir ready to go, morgen früh um 07:00 Uhr gehts los: Ausklarieren und ab nach Korfu! Eine 37stündige Fahrt über die Adria ins Ionische Meer warten auf uns. Essen ist vorgekocht, der Oxley (unser neuer Parasailor, ein Leichtwindsegel für downwind Kurse) ist bereit für einen eventuellen ersten Ritt 🐎 Auch der zweite Baum, zum Ausbaumen der Genua ist vorbereitet - wir freuen uns auf Schabernack 🤓⛵️😉