Griechenland Saronischer Golf, Ägäis und Peloponnes
Der zweite Teil unserer Griechenland-Reise bringt uns durch den Saronischen Golf, über die Westlichen Kykladeninseln an die Südspitze des Peloponnes.
Unsere Reise durch Griechenland geht weiter zu den Saronischen Inseln. Hier ist man vom berüchtigten Sommerwind Meltemi noch etwas mehr geschützt als weiter Östlich in den Kykladen. Diese möchten wir unbedingt besuchen, wollen uns aber ein passendes Wetterfenster dafür aussuchen, denn Winde zwischen 30-40kn wollen wir nicht unbedingt mit unseren lieben Crewmitgliedern durchsegeln. Im Oktober tut sich dann tatsächlich ein Fenster auf und wir erkunden die westlichsten der Kykladeninseln. Von hier aus geht es dann zurück zur Südspitze des Peloponnes, nach Kalamata. Unser Winterlager in Sizilien ruft. Doch bis es soweit ist, kommen wir in den Genuss vieler unvergesslicher Momente.🌞
Der Saronische Golf ist uns wohl gesinnt und so tauchen wir in einen deutlich wärmeren Spätsommer Vibe ein. Die Saronischen Inseln Aegina, Methana und Poros laden mit ganz eigenem Charme ein. Wir erschnorcheln und ertauchen die Unterwasserwelt in Epidavros am Peloponnes 🤿🐟 von einer lokalen Fischerin kaufen wir morgens frische Scampi ein, aus denen mein Papa uns leckere Spaghetti zaubert. Für mich sind diese Wochen hier sehr wertvoll, da viele der wichtigsten Menschen in meinem Leben uns hier besuchen. Es ist schön, dass sie endlich selber erleben und fühlen können, was unser Leben bedeutet.♥
Kostas, du süsser!
Beim Wandern in Methana mit Vero läuft uns ein Hund zu, dem wir den Namen "Kostas" geben und am liebsten behalten würden. Leider ist er für sein junges alter schon eher gross und so würde der riesen Kostas wohl kaum glücklich werden als Schiffli-Hund... Nun ja, in den Bergen bist du eh besser aufgehoben! Lebe wohl, du süsses Wesen! 🐶 So nehmen wir also weiterhin hundelos Kurs auf die Hauptstadt Griechenlands: Athen. Auf dem Weg dorthin macht noch unser altes Vorsegel schlapp und entscheidet sich, am Reffpunkt zu reissen, da wir Joels Man-Power etwas unterschätzt haben. Sehr charmant. Immerhin sind wir bald in Athen und nicht in Tschatschikistan - irgendwo kriegen wir hier schon ein Ersatzsegel her 😉 In Athen tanken wir uns nochmal mit Geschichte und Mythologie auf. Für mich geht es dann eine Woche in die Schweiz, und der Captain verlässt mit Matrose Jan den Saronischen Golf.
Eigentlich wollen die zwei Seebären ja die Angsthasen-freie Zeit auf der Cervino nutzen, und in die Kykladen segeln. Sie starten also von Athen aus an das östliche Kap zum Tempel des Poseidon. Hier entscheiden sie dann, dass der mit 30kn vorhergesagte Wind vielleicht doch nicht so optimal ist, und segeln nach Marmari. Hier machen Sie an einer kleinen Mole fest, um den Wind abzuwettern. Dieser donnert dann sogar mit über 40kn und die beiden verbringen dann leider den Rest der Woche ohne viel Segeln... ☹ Dafür wird gekitet! Aber so ist das eben, ein mal mehr gibt die Natur den Ton an. Damit muss man leben können. Ein paar Tage nachdem ich zurück auf dem Boot bin reist Jan ab, und Thierry & ich segeln nach Karystos.
Endlich in den Kykladen
Eine perfekte Woche zeichnet sich ab, so nehmen wir den sterbenden Meltemi noch mit, um unser Abenteuer Kykladen in Angriff zu nehmen. Nach einem langen Segeltag erreichen wir Kithnos. Von hier aus arbeiten wir uns langsam über Serifos, Sifnos, und Kimolos gegen Süden vor, bis wir schliesslich in Milos im Hafen festmachen. Der nächste Meltemi kommt. Was wir in diesem kleinen Teil der Kykladen erlebt haben, hat unsere Erwartungen meilenweit übertroffen. Und vielleicht hat es auch sein sollen, dass wir es nicht früher hier her geschafft haben. Denn die Saison ist hier schon zum Grossteil vorbei und wir strolchen oft alleine durch verlassene Dörfer. Das ist irgendwie magisch. Eine zauberhafte Zeit und ein perfekter Abschluss für unsere erste Sommersaison auf See. Unser Winterlager in Sizilien ruft, wir haben einen Liegeplatz in Licata reserviert. Hier werden wir zwei Monate bleiben, denn wir sind des Planens müde und sehnen uns nach etwas Stetigkeit. Mal eine Weile am selben Ort zu sein, und ein paar Schiffsarbeiten zu erledigen.
An der Südspitze des Peloponnes vorbei
Ziemlich zügig legen wir die Strecke von Milos nach Kalamata zurück. Hier decken wir uns nochmal mit frischem Gemüse zu, und dann treten wir unsere bisher längste Etappe auf See an. Ca 400sm liegen zwischen uns, und Licata. Das sind drei Nachtfahrten, angesagt sind zwei Tage guter Wind und dann zwei Tage Chrüsimüsi. Guten Mutes machen wir uns auf den Weg, Italien ruft und der Ausblick auf frische Pizza zieht 😉 Griechenland, nach fast vier Monaten sagen wir Jassas und Efcharisto - du warst wunderbar!