Die Mittelmeerinseln Von Menorca bis Formentera

Wir erkunden die Baleareninseln! Ein Einblick in zwei Monate Tapas, Bucht Hopping, stürmisches Wetter und freudige Wiedervereinigungen.

Buenas tardes muchachos!

Bienvenidos en España! 🥳 Eine neue Gastlandflagge gesellt sich zu unserer bisherigen Sammlung. Und in Spanischen Gewässern werden wir auch eine Weile bleiben, tatsächlich bis in die Kap Verden. Als erstes werden wir mal die beliebten Balearen unter die Lupe nehmen, los geht's!

Menorca, die ruhige

Unsere Überfahrt von Sardinien ist super gelaufen, und wir haben eines unserer bisherigen Highlights überhaupt erlebt: ein 9.7kg Bluefin Tuna hat bei uns angebissen! Welch Freude, welch Festschmaus 😍 In Mahon verlassen uns unsere lieben Freunde, Mirko werden wir lange nicht sehen, aber Zoe und Ale gesellen sich schon in ein paar Monaten wieder zu uns!😎 Nachdem wir ein paar Tage sicher in der Ankerbucht von Mahon gelegen sind, passiert zum ersten Mal seit unserer Reise ein kleines Horror Szenario: Wir sind gerade in der Stadt am Einkaufen, als uns eine Nachricht erreicht: Ein anderes Boot in der Bucht hat anscheinend unseren Anker ausgerissen und wir sind abgetrieben, unser Nachbarboot hat uns an seinem Boot festgebunden. Bitte was?! Die Schäden sind zum Glück relativ klein, eine gebrochene Reelingstütze und ein zerkratzter Rumpf. Die Versicherung wird für die Schäden aufkommen, aber wohlfühlen tun wir uns in dieser Bucht nicht mehr und so verziehen wir uns am nächsten Morgen in den Süden der Insel. In Ciutadella gesellt sich Kent zu uns und bleibt eine Woche. Gemeinsam segeln wir in den Norden der Insel, wo wir mehrere Stops in schönen Ankerbuchten machen. In Fornells mieten wir uns zwei Scooter und erkunden das Inland: Wieder einmal ein Dorffest crashen und super lecker Essen gehen darf dabei nicht fehlen 🥰

Ein zweites Highlight ist unser Wiedersehen mit der SY Mica: Marti & Wulfi haben wir in unserer Winterpause in Licata kennengelernt und seit Malta waren sie uns auf unserer Reiseroute immer etwas voraus. Nun hat es endlich geklappt und wir verbringen ein paar coole Tage als Buddyboats ⛵♥

Mitte August verlasse ich dann, zusammen mit Kent, meinen Captain und unser Schiffli für einen zweiwöchigen Aufenthalt in der Schweiz. Ich mache meine praktische Segelprüfung auf dem Thunersee und tanze wild auf der Hochzeit meiner guten Freundin Beccie 😉💃 Der Captain hat derweil Besuch von seinem Freund Marco, zusammen machen sie sich auf die Socken zur nächsten Insel.

Mallorca, die stürmische

Nach einer gemütlichen Überfahrt von Menorca verbringen Thierry und Marco ein paar Tage im Norden Mallorcas. Und dann ist sie auch schon vorbei, die Männerwoche. Die wenigen Tage bis ich wieder komme will Thierry alleine in der Bucht von Pollenca vor Anker verbringen. Der Wetterforecast sagt ungutes voraus, und er entscheidet sich dann doch, nach Alcudia in den Hafen zu fahren. Sein erster Einhand-Törn! Inklusive Hafenmanöver. Ich bin stolz auf meinen Captain! 😍 Und auch sehr sehr froh, dass er doch im Hafen ist, den ein fettes Stürmchen richtet ganz schönes Chaos auf der Insel an. Nachdem der Spuk vorbei ist, legt er sich in die Bucht vor Alcudia, wo ich dann wieder dazu stosse. Man muss hier vielleicht erwähnen, für unser Boot kostet eine Nacht im Hafen in Mallorca locker mal 100 Euro. Das überlegt man sich dann eben schon zweimal.

Wieder vereint bekommen wir schon bald besuch von meiner Schwester, diese hat keine Schiffli Erfahrung und wird schnell Seekrank. Wir schieben also eine ruhige Kugel und versuchen uns an unserem neuen Spielzeug, welches ich aus der Schweiz mitgebracht habe: ein Wingfoil! Uns scheint, das Handling vom Boot aus ist so viel einfacher als mit dem Kite, deswegen wollen wir das mal ausprobieren. Der Spassfaktor ist auf jeden Fall riesig, auch wenn wir noch etwas unbeholfen sind. Nun kommt aber wieder ein Windchen, das für ungeübte Mägen nicht so angenehm scheint, und wir fahren in Pollenca in den Hafen. Dort bleiben wir ein paar Tage, machen einen Ausflug mit dem Auto und essen eigentlich immer super lecker. Die letzten zwei Tage können wir dann sogar nochmal einen Schiffli-Ausflug mit Schlafen vor Anker wagen, und dann heisst es leider auch schon wieder Abschied nehmen ☹

Und auch von Mallorca verabschieden wir uns langsam, denn es kommt ein schönes Wetterfenster um nach Ibiza zu kommen. Wir tuckern noch gemütlich an der Nordküste entlang, welche spektakuläre Bilder bietet, und dann geht unser Inselhopping weiter.

Ibiza & Formentera, die versnobte & die wilde

Unser erster Eindruck von Ibiza ist überraschend grün und ruhig. Wir liegen mit nur 3 anderen Booten in einer Bucht im Norden der Insel, in der wir gleich zwei Nächte verweilen. An der Westküste wollen wir an einem Treffen der Young Cruisers teilnehmen und kommen schon eine Nacht früher in der Bucht an. Am Tag des Treffens sind sich dann plötzlich die Wettermodelle nicht mehr einig, und eines davon, Arome, sagt ein ungemütliches Stürmchen an. Da Arome das einzige Modell war, das den Sturm auf Mallorca in seinem vollen Ausmass hat kommen sehen, sind wir etwas beunruhigt und suchen dann doch lieber einen Hafen auf. Natürlich kommt von dem Unwetter genau gar nichts an und wir liegen zwar umsonst, aber bestimmt nicht kostenfrei in der versnobten Marina in Ibiza Stadt 🥴 Jänu, ein paar Bootsarbeiten erledigen und unsere neue Crew für die nächsten zwei Wochen aufgabeln ist im Hafen auf deutlich einfacher.

Gemeinsam fahren wir nach Formentera, die letzte, uns noch unbekannte Baleareninsel. Wir warten hier auf das gute Wetterfenster um ans Spanische Festland zu kommen. Unsere Crew hat einen Rückflug von Malaga, ob wir es tatsächlich bis dahin schaffen, wissen wir allerdings nicht. So liegen wir ein paar Tage in Formentera vor Anker, und wie es Murphy so will, kommt er wieder: dieser Arome Forecast. Als einziges der vier Modelle sagt Arome wieder den Weltuntergang vor, diesmal lassen wir uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen 🧘‍♀️ Das sollen wir schon bald bereuen, denn in der Nacht bricht der Himmel über uns ein und stürmt uns, völlig ungeschützt, direkt auf die Nase. Verflucht seist du, Arome. Zum Glück war es nur ungemütlich und nicht gefährlich.

Zum Abschluss unseres Balearen Abenteuers treffen wir ein letztes Mal die SY Mica, geniessen den Karibischen Strand, gehen Wingen und Kiten und veranstalten eine mini Beachparty, bevor es dann für eine letzte Nacht zurück nach Ibiza geht. Von hier aus starten wir unsere zweitätige Überfahrt nach Cartagena am Spanischen Festland.

Mit dem Aufbruch in Richtung Festland machen wir uns auch so langsam auf den Weg zum Atlantik. Ein neues Kapitel bricht an, und wir sind gespannt, was auf uns zukommt! 🌬⛵