Die Mittelmeerinseln Sardinien und Korsika
Von Cagliari aus erkunden wir die Ostküste Sardiniens und das Maddalena Archipel. Ein kleiner Abstecher nach Korsika, Zwangspause in Bonifacio und viel wechselnde Crew an Bord der CERVINO.
Willkommen in Sardinien!
Der CERVINO Express ist zurück im Mittelmeer! Sardinien & Korsika sind zwei beliebte Urlaubsinseln im Mittelmeer, beide davon habe ich noch nie besucht. Ihr Ruf eilt ihnen voraus, und wir freuen uns riesig, uns selbst ein Bild davon zu machen. Mit an Bord haben wir in dieser Etappe viel Familie und wir geniessen die anfangs noch ruhige Zeit.
An der Ostküste Sardiniens
Von Cagliari aus fahren wir nach Villasimius, wo wir erst mal ausschlafen und dann ein paar Tage mit meinen Eltern verbringen. Sie sind gerade mit ihrem Camper unterwegs, Wetter & Zeitplan stimmen überein und erlauben uns dieses schöne Wiedersehen ❤ Wenige Tage später stossen auch Thierry's Eltern dazu, Sie werden uns zwei Wochen lang an Bord der CERVINO begleiten. Ihr Rückflug startet in Olbia, das bedeutet, dass wir gemeinsam an die Ostküste Sardiniens erkunden werden.
Obwohl die Windverhältnisse eher mild gemeldet sind, können wir einen Grossteil der Strecke segeln. Die Ostküste Sardiniens bietet nicht sehr viel Schutz vor Wind und Welle, weshalb wir uns für die Nacht öfter Schutz in einem Hafen suchen. Besonders schnuckelig finden wir die Marina Baunei in Santa Maria Navarrese. Hier verbringen wir ein paar Nächte am Stück , einerseits weil unser Motor mal wieder Kühlwasser verliert, andererseits spielt das Wetter nicht wirklich mit und zu guter Letzt hat Peter wohl eine schlechte Muschel erwischt. Wir schaffen es dann doch nach ein paar Tagen weiter in den Norden zu fahren, und sobald wir das Kap Coda Cavallo passiert haben, finden wir auch wieder geschützte Ankerplätze ⚓ Hier besuchen uns auch Thierrys Bruder Cédric mit Familie, wir erkunden das Maddalena Archipel und haben ein paar windige Kitesessions in Porto Pollo.
Vom Winde verweht
Zwischen den beiden Inseln Korsika & Sardinien hat es ganz schön oft ganz schön viel Wind. Nach dem uns alle Mitglieder der Familie Müller wieder verlassen haben, ist die Vorhersage so stark, dass wir uns entscheiden, an die Ostküste Korsikas zu "flüchten". Das tun wir dann auch, mit einem Zwischenstopp auf der wunderschönen Insel Lavezzi. In der Bucht von Pinarellu lassen wir bereits mit 20kn Wind den Anker fallen. Hier fühlen wir uns sicher. Nach ein paar Tagen legt sich der Wind hier oben und wir können das Boot gut alleine lassen. Mit einem Scooter erkunden wir die Gegend: Pain au Chocolat, alles Erdenkliche mit Marroni und ein spontaner Canyoning Ausflug versüssen unser erstes Korsika Erlebnis.
Zurück nach Sardinien
Da unser nächster Besuch auf der CERVINO praktisch vor der Tür steht, müssen wir zurück nach Sardinien. Wir fetzen also bei sportlichen Verhältnissen hart am Wind einen Nachmittag lang zurück nach Porto Pollo. Hier treffen wir die Pat-Pat-Family. Sie haben ihr Basislager auf einem Campingplatz in der Nähe und wollen sich mit den Kids ganz langsam ans Schiffli-Feeling gewöhnen. Da sich alle wohl fühlen und das Wetter passt, machen wir dann sogar eine dreitägige Ausfahrt zu siebt. So viel Action gab es auf der CERVINO wohl noch nie 😉 Wieder geht die Zeit superschnell vorbei und unsere Crew schrumpft wieder auf zwei.
Nun haben wir wieder ein paar Tage Zeit, bis unsere nächste Crew kommt. Wir erfüllen uns einen kleinen Wunsch und gönnen uns zwei Nächte im Hafen von Bonifacio. Wir geniessen die Tage zu zweit, erkunden die Stadt und die Umgebung, und auch das Nachtleben kommt nicht zu kurz. Eine herrliche kleine Auszeit, die wir beide sehr geniessen. Dann heisst es auch schon wieder (ein Mal mehr) auf nach Sardinien! 😆 Denn hier wollen wir unsere Crew für die nächsten zwei Wochen abholen. Wir starten den Motor und plötzlich ist da ein Geräusch, was uns gar nicht gefällt. So wirklich gar nicht. So können wir nicht fahren, im Hafen können wir aber auch nicht bleiben (dankesehr, Hochsaison) und somit verschieben wir uns in die Bucht nebenan. Diese gehört zum Hafen und hat Mooringleinen, was cool ist, das Manöver hingegen wäre deutlich einfacher wenn man zu dritt wäre 🥴 Wir legen also an, und es stellt sich heraus, die Wasserpumpe unseres Motors ist hinüber, deswegen macht sie Geräusche. Wenn diese blockiert, wäre das fatal, also muss sie sofort repariert werden. Im Volvo Shop im Hafen können wir alle Teile bestellen, warten dann 5 Tage und nehmen derweil den halben Motor auseinander. In der Zwischenzeit hat auch unsere Crew zu uns gefunden, da wir nicht zu ihnen konnten. So ist das eben im Seglerleben.
Flexibel muss man sein.
Kaum angekommen wird die neue Pumpe auch schon eingebaut und unter grossem Nervositätsfaktor der Motor gestartet. Und der läuft - woooooooho! 🥳 Was für eine Erleichterung. Somit kann es endlich weitergehen!
Balearen, macht euch bereit!
Wir wollen nach Menorca. Mit an Bord haben wir diesmal eine ganz besondere Crew: einerseits ist da Mirco, der Captain of Captains, der selber die Welt umsegelt. Sein Boot steht gerade in Neuseeland (ja, er ist dort hin gesegelt) und er verbringt ein paar Monate in der Schweiz um Geld zu verdienen. Nun macht er zwei Wochen bei uns Ferien und wir Freuen uns auf die gemeinsame Zeit. Ebenfalls mit von der Partie sind unsere guten Freunde Alessandro & Zoe (ihr erinnert euch vielleicht aus früheren Blogeinträgen an sie), denn die Möglichkeit, dass sie uns auf unserer Atlantiküberquerung begleiten, steht im Raum. Da sie aber beide keine Segelerfahrung haben, soll diese kleine Überfahrt als Schnuppersegeln dienen und bei der Entscheidung helfen. Wir freuen uns riesig!
Nach ein paar Ankerstopps im Nordwesten Sardiniens, sowie ein paar Tagen im Hafen mit kräftigem Wind, geht es dann endlich los: Wir segeln nach Spanien! Wir segeln nach Westen! Wir segeln - dem Atlantik entgegen 🌍.
Menorca, wir kommen!