Atlantiküberquerung Tag 6-10

Flatternde Segel, Flaute, Baden im Ozean und Seegras statt Fisch.

Land

Kap Verde

Datum

Samstag, 13. Januar 2024

Geo

Latitude 14.35719° N
Longitude 46.20873° W

In einem kleinen Tagebuch halten wir unsere täglichen Impressionen der Überfahrt fest, sowie die innerhalb der letzten 24h zurückgelegte Strecke. Diese haben wir jeweils von 16:00 Uhr bis 16:00 Uhr gemessen. Komm mit auf unser Abenteuer!

Tag 6

In der Nacht flaut der Wind etwas ab, sodass unsere Segel schlagen. Das heisst, sobald die Sonne aufgeht, Segel einholen und Oxley hoch! Damit kommen wir nämlich schon ab ca. 9kn Wind vorwärts. Diesmal gehen Marti & ich nach vorne, um den gesetzten Genuabaum zu verräumen und den Oxley zu setzen. Hat super geklappt! 🥳

Thierry geht es auch langsam besser, das Fieber ist gesunken und er traut sich ab und zu aus seiner Höhle raus zum Sonne tanken 🌞 Davon haben wir momentan reichlich, das Wetter ist wunderbar und das tut auch den Batterien gut. Leider flaut der Wind aber immer mehr ab und wir fahren einen schlechten Kurs, da wir bei so leichtem Wind ziemlich stark anluven müssen, damit das Segel nicht vom Himmel fällt. Aber egal, wir haben ja Zeit 😊

Zum zNacht gibt es Nuss Reis Cabo Verde Style mit Mahi Mahi und crazy Dips von Wulfi. Und ab in die Nachtschicht!

Etmal:135sm

Frauen Power vorne auf dem Deck.
Frauen Power vorne auf dem Deck.
Sonnenuntergang mit Oxley.
Sonnenuntergang mit Oxley.
Crew Foto Tag 6.
Crew Foto Tag 6.

Tag 7

Wir haben wunderbar geschlafen. Das war die mit Abstand beste Nacht bisher! ❤ Die Schichten haben inzwischen auch wieder gewechselt, zur Zeit ist meine Wache von 05:00 Uhr bis 08:00 Uhr. Find ich cool, so wache ich irgendwie zusammen mit dem Tag auf 😊 Heute morgen werde ich noch auf eine andere Weise wach, denn ein fliegender Fisch fliegt mir ins Gesicht 😅 nicht so nett. Habe ihn trotzdem wieder ins Wasser geschmissen.

Thierry ist nun definitiv über den Berg und fühlt sich wieder ziemlich okay. Er macht uns Pancakes zum Frühstück 😍 Danach wird mal wieder geduscht. Thierry findet vorne im Ankerkasten 4 fliegende Fische. Was für Idioten 😆 Zum zNacht koche ich Safrannudeln mit unseren letzten Resten Mahi Mahi. Jetzt machen wir ein paar Tage Fisch Pause 😉

Etmal: 130sm

Ich habe meinen Captain wieder!
Ich habe meinen Captain wieder!
Fliegende Fische aus dem Ankerkasten.
Fliegende Fische aus dem Ankerkasten.
Hinein in eine wolkige Nacht.
Hinein in eine wolkige Nacht.
Crew Foto Tag 7.
Crew Foto Tag 7.

Tag 8

In der Nacht haben wir viel Wind, viel mehr als angesagt. Das liegt wohl an den Wolken, und es ist spannend zu beobachten, wie diese Wind bringen oder schlucken. Für meinen Geschmack ist es schon grenzwärtig, wir haben Böen bis 22kn und den Oxley noch oben. Das heisst teilweise Speed von 7.5kn. Dann 5min später wieder 15kn Wind. Am Morgen beruhigt sich die Lage dann, und am Ende meiner Schicht stirbt der Wind soweit ab, dass sogar der Oxley vom Himmel fällt. Wir starten den Motor. Nach nur 2h ist dann zum Glück wieder mehr Wind und wir können die Segel wieder setzen. Der Tag verläuft dann gut und wir kommen erstaunlich gut vorwärts, obwohl doch Flaute angesagt war. Die Welle ist nun ziemlich hoch geworden, aber mega langgezogen und so rollt sie einfach unter uns durch. Sieht aber schon cool aus 😉

Im Wasser treibt ein Weisses Päckchen an uns vorbei, hmmmmmmm 😆 Am Nachmittag haben wir zum ersten Mal Regen und auch den ersten Regenbogen. Am Abend gibt es Pilzrisotto und Salat, der sich durch die fiese Welle fast selbstständig macht 🤣 Auf in eine neue Nacht!

Etmal: 130sm

Crew Foto Tag 8.
Crew Foto Tag 8.

Tag 9

Mitten in der Nacht reissen mich ungewohnte Geräusche aus meinem endlich mal tiefen Schlaf: was ist das? Was läuft hier? Es ist Musik! Und ein Captain, der sie möglicherweise nicht mehr alle hat...? 🤣 Verwirrt, halb schlafend und doch amüsiert quält sich die Crew aus den Federn, denn: es ist HALBZEEEEEIIIIIT!! 🥳 Die halbe Strecke liegt hinter uns, das muss mit einem Maracuja Shot gefeiert werden! Für Poseidon und die Cervino gibt es Rum. Wie cool, wir sind schon quasi da! 😉

Am Vormittag löst sich dann plötzlich der Schäkel der Oxley Schot und dieser flattert wie wild vor sich hin. In der Hektik bekommen wir den Bergeschlauch nicht runter, und so verdreht sich das Segel. Wir holen ihn dann ganz runter, breiten ihn aus und entwirren ihn. Hat alles geklappt und er fliegt wieder! Und noch bevor wir ihn wieder einholen können, um den Schäkel zu ersetzen, löst dieser sich nochmal. Haha, auch ein bisschen dumm von uns. Diesmal klappt aber alles super und er ist in null Komma nix geborgen.😅

Danach zickt noch der Wassermacher, das erschreckt uns etwas, denn wenn der ausfällt wäre nicht so cool. Wir haben dann noch etwa 200l aus dem Wassertank plus Süssgetränke in Flaschen und Säfte, würde also locker reichen. Aber cool wäre es nicht. Nach einigen Versuchen läuft er dann wieder. Auch der Windmesser macht plötzlich Faxen, wir starten also die gesamten Navigationsgeräte ein Mal neu. Geht wieder. Was für ein Tag!

Das Segelboot Kaloo, das wir seit gestern auf dem Bildschirm sehen, hat uns mittlerweile überholt. Wir funken sie an, aber sie antworten nicht. Boooooooriiiing! Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende mit Spaghetti Carbonara von Marti. Morgen bitte mehr chillen!

Etmal: 130sm

Oxley entwirren.
Oxley entwirren.
Das Segel beschweren damit es nicht wegflattert.
Das Segel beschweren damit es nicht wegflattert.
Zum Glück haben wir so viele helfende Hände.
Zum Glück haben wir so viele helfende Hände.
Wir segeln wieder!
Wir segeln wieder!
Gute Nacht Sonne!
Gute Nacht Sonne!
Crew Foto Tag 9.
Crew Foto Tag 9.
Fliegender Captain.
Fliegender Captain.

Tag 10

In der Nacht haben wir seeeehr wenig Wind und fahren eher einen Kurs auf Florida anstatt die Karibik... 😅 Am frühen Morgen wird es dann etwas besser und zumindest schlagen die Segel nicht mehr. So langsam kann diese Flaute aufhören. Laut Wetterbericht sollte ab übermorgen wieder mehr Wind sein, oder gar ein bisschen viel, aber das sehen wir dann 😉 Ich versuche mein Angelglück in der Frühschicht, doch ausser Seegras hole ich leider nichts an Bord. ☹

Da die Logge nicht mehr geht, und es keinen Wind hat, legen wir einen Stopp ein und gehen baden und die Logge drehen. Das tut gut! Danach segeln wir zwar langsam aber recht chillig den Nachmittag durch, Thierry und ich machen Spätzle und die anderen zwei Chillen und lesen. Ausserdem nutzen wir die ruhige Stimmung um Abschied zu nehmen von Fred the Dread, in Gedanken an unsere guten Freunde Alessandro und Zoe, die uns eigentlich auf dieser Reise begleiten wollte. Zum zNacht gibt es dann Gemüsespätzle. What a lovely day 😊

Etmal: 105sm

Guten Morgen - ein neuer Tag bricht an.
Guten Morgen - ein neuer Tag bricht an.
Der Fang des Tages...
Der Fang des Tages...
Der seltene Atlantik Helmschnorchler.
Der seltene Atlantik Helmschnorchler.
Eine Erfrischung in 4000m Tiefe.
Eine Erfrischung in 4000m Tiefe.
Ein Sargassum Teppich.
Ein Sargassum Teppich.
Crew Foto Tag 10.
Crew Foto Tag 10.

Haltet euch fest, es wird windig!

Blockquote Splash Background

Auf in die letzten Tage auf See

Nächster Eintrag

Atlantiküberquerung: Tag 11 - 17

Vorheriger Eintrag

Atlantiküberquerung: Tag 1-5

Beitreten

Sei dabei!

Werde Teil unserer Whatsapp Community und erhalte Push Nachrichten bei neuen Blogeinträgen.